Chronik
Ein bedeutendes Geschenk der Natur an den Menschen ist das Feuer. Dieses Geschenk brachte aber auch erhebliche Gefahren mit sich.
Der Mensch versuchte sich im Laufe der Zeit immer besser vor unkontrollierten Feuern zu schützen. Um dieses Vorhaben besser zu realisieren, wurde in Art. 38 der Gemeindeordnung von 1869 die Schaffung einer Feuerwehr zur Pflichtaufgabe erhoben und 1874 mit geforderten 4 Pflichtübungen ergänzt.
Das wieder aufgefundene Dienstbuch, der am 15. April 1877 gegründeten Feuerwehr Buch führt nicht nur einige Gründungsmitglieder, nämlich Angermaier Simon, Döllel Simon, Heiner Josef und Kapfhammer Xaver auf, sondern zeigt gleichzeitig, dass die Feuerwehr mehr als ein Zweckgemeinschaft ist.
Sie erfüllte von Anfang an eine gesellschaftliche Aufgabe durch Abhaltung von Tanzveranstaltungen im Vereinslokal Gasthaus Sattlerwirt in Mitterbuch sowie Teilnahme an Festen im Ort und in der Nachbarschaft.
So beteiligte man sich mit der 1902 geweihten Fahne bei der Fahnenweihe des Patenvereins Walpertskirchen und anschließend in Pastetten. Mit der Fahne wird heute wie damals verstorbenen Kameraden das letzte Geleit gegeben. Renovierungsarbeiten an dieser Fahne waren 1935 und 1949 fällig. Trotzdem hatte an der Fahne zwischenzeitlich der Zahn der Zeit genagt. Ein eingeholtes Gutachten ergab, dass eine Restauration keine nachhaltige Lösung bringen würde, worauf man sich 1983 für eine Neuanschaffung bei der Fahnenstickerei in Schierling zu einem Betrag von 10.000,- DM entschloss. Nach reiflicher Überlegung ließ man dann doch 2001 die alte Fahne zum gleichen Preis, schon aus Traditionsgründen restaurieren.
Gemeinsam mit dem Krieger- und Soldatenverein wurde die neue Fahne im Rahmen einer Doppelfahnenweihe vom 8. - 11. Mai 1986 unter der Fest-leitung von Vorstand Michael Rappold geweiht. Die Nachweihe der restaurierten Fahne wurde nach verschiedenen Terminverschiebungen mit der Weihe des neuen Feuerwehrfahrzeuges im Jahre 2004 zusammengelegt.
Zwar war die Zeit vorbei, in der die Ausrüstung einer Feuerwehr nur aus Leitern, Feuerhaken und Leinenwassereimern bestand, abgesehen von der äußeren Kenntlichmachung durch Uniform und Helm. Die, bis dahin verwendeten Handspritzen konnten ebenfalls nur eine beschränkte Wirkung erzielen.
Zwei Dinge müssen wir noch als Voraussetzung für ein Funktionieren des Feuerwehrwesens einfügen.
Zum Ersten war die Wasserversorgung sicherzustellen.
Die Löschweiher wurden teils durch die Gemeinde, teils privat unterhalten. Sie waren ein ständiger Ausgabeposten im Gemeindehaushalt, da sie laufend gereinigt werden mussten.
Das zweite Problem war die Verständigung der Feuerwehrmänner. Im Erinnerungsfoto der Freiwilligen Feuerwehr von 1904 sind zwei Männer mit Signaltrompeten zu erkennen, sogenannte ,,Feuerreiter", die durch Signale als reitende Boten die Männer zusammenriefen. Eine der beiden Trompeten ist noch vorhanden.
Eine schnellere Verständigung wurde durch die Handsirene erzielt, die wieder von einer elektrisch betriebenen abgelöst wurde, die noch auf dem Dach des Ostermaieranwesens montiert ist, heute aber zentral nach Anruf über 110 oder 112 per Funk ausgelöst wird.
Ein großer Fortschritt war die 1949 angeschaffte Motorspritze, die vom Fliegerhorst Erding gemeinsam mit 320 m neuer Schläuche erworben wurde. Der zum Transport erforderliche Einachshänger, zunächst an einen Traktor, dann an einen LKW angehängt, wurde in Eigenleistung hergestellt.
Tragkraftspritze. Dieses Gerät wurde 1956 durch eine Tragkraft-spritze T 58, Magirus ersetzt, die zum Preis von 3.605,- DM angeschafft wurde. Doch schon 1960 kam es zur Anschaffung des ersten Mannschaftswagens, Marke Opel, Baujahr 1938, zum Preis von 199,50 DM.
Dieses Fahrzeug konnte den Anforderungen nicht entsprechen, und so wurde es schon im Oktober 1961 durch einen 3-Achs-Mercedes-Benz mit 110 PS und einer Frontpumpe LF 24 bei einem An-schaffungspreis von 4.000,- DM von der Berufsfeuerwehr München erworben. Mercedes Benz mit Frontpumpe LF 24. Mittlerweile kam man zur Einsicht, dass diese Gebrauchtfahrzeuge zu keiner zufriedenstellenden Lösung führten. So kam es am 12. Februar 1970 zum Kauf des ersten Neufahrzeuges, eines Vorführwagens, Mercedes-Benz mit LF 8 - Frontpumpe, zum Preis von 34.176,23 DM. Nahezu 25 Jahre begleitete dieses Fahrzeug die Einsätze.
Seit ca. 2002 wurden Überlegungen über die Anschaffung eines neuen Feuerwehrautos angestellt. Zunächst standen Zuschussvorschriften dem Wunschdenken entgegen. Am 10. Juni 2003 wurde das neue Fahrzeug bei der Fa. Rosenbauer auf Basis eines MAN-Fahrgestells Typ LF 10/6 in Auftrag gegeben.
Am 5./6. Februar 2004 holte eine Abordnung das Fahrzeug in Luckenwalde ab. Rechtzeitig genug, damit es bei dem vorbereiteten 125-jährigen Gründungsfest den Bürgern vorgestellt werden konnte. Dieses Fest, unter der Leitung von Thomas Steidler und Martin Kunstwadl (Stellvertreter) und den Ausschussmitgliedern Limmer Georg, Seidl Thomas, Meindl Wolfgang, Achatz Sebastian, Loidl Irmgard, Geisberger Michael, Huber Ludwig, Eibl Konrad, Meindl Helmut, Loidl Martin und Bürgermeister Geisberger war nacht Beurteilung der Bevölkerung ein voller Erfolg. Vom 19-24. Mai 2004 reihte sich eine Veranstaltung an die andere, wobei 52 Vereine und Landrat Martin Bayerstorfer als Schirmherr der Bucher Freiwilligen Feuerwehr genauso die Ehre gaben wie die vielen Besucher die an diesem Tag das Festzelt füllten
Durch den Anstieg der Gerätschaften, konnte es nicht ausbleiben, dass das, unter Vorstand X. Kapfhammer mit einem Kostenaufwand von 659,- RM, im Jahre 1882 erbaute Gerätehaus neben dem alten Schulhaus zu klein wurde. Im Stadel des alten Pfarrhofes fand man 1970 nach einjähriger Bauzeit ein neues Domizil. Trotz Eigenleistung beliefen sich die Kosten auf ca. 35.000,- DM.
Jetzt war jedoch ein Schlauchturm eingebaut, so dass man nicht mehr auf das Anwesen Ostermaier ausweichen musste. Ein Kraftakt wurde in den Jahren 1983 - 1985 geleistet, als man in 1700 freiwilligen Arbeitsstunden ein neues Gerätehaus baute, das Herr Geistlicher Rat Christoph Schwarz im Herbst 1985 einweihen konnte. Die Einsätze der Feuerwehr beschränken sich nicht mehr allein auf die Brandbekämpfung, wie zuletzt bei Johann Kern in Mitterbuch, am 11. Juli 1989 oder Georg Jell in Oberbuch, am 12. September 1989 und Jörg Menzinger in Hammersdorf, am 28./29. Mai 1993.
Ein breites Einsatzspektrum eröffnet sich bei Katastropheneinsätzen. Bei dem örtlichen Hochwasser am
22. Mai 1975 waren die Männer genauso gefragt, wie bei den externen Einsätzen vom 24. - 27. August 2005 in Rosenau an der Isar oder den vielen Einsätzen zum Kellerauspumpen. Beseitigung umgestürzter Bäume nach heftigen Stürmen, insbesondere nach dem Wirbelsturm im Februar 1990, Ölunfälle, Verkehrsunfälle und Absicherungen, Rettung und Bergung von Verletzten und Toten, Tierrettungen, Insektenbekämpfungen und Absicherungen bei Veranstaltungen brachten unseren Männern (neuerdings durch junge Damen verstärkt) in den letzten 30 Jahren rund 200 Einsätze. Deshalb müssen auch Ausbildung, Material und Gerätschaften auf die heutigen Anforderungen ausgerichtet werden.
Vergessen dürfen wir nicht, dass jede Übungs- und Ausbildungsstunde und jeder Einsatz auf ehrenamtlicher Basis erfolgt und so ist es recht und billig, dass bei jeder sich bietenden öffentlichen Veranstaltung verdienten Mitgliedern durch Ehrungen und Auszeichnungen gedankt wird. Stellvertretend für unsere Feuerwehrleute wollen wir nachstehend die Vorstände und Kommandanten auflisten, die seit der Gründung die Geschicke der Freiwilligen Feuerwehr Buch geleitet haben.
Vorstände
1877 – 1880 nicht bekannt
1881 – 1894 Pfarrer Niedergünzl
1895 – 1906 Johann Soller
1907 – 1908 Wilhelm Hörmann
1909 – 1919 Johann Ostermeier
1920 – 1933 Xaver Kapfhammer
1933 – 1948 Alois Eicher
1948 – 1964 Anton Fehlberger
1964 – 1973 Peter Huber
1973 – 1978 Anton Lohner
1978 – 1984 Josef Greckl
1984 – 1987 Michael Rappold
1987 – 2005 Martin Kunstwadl
2005 – 2011 Josef Kellner
seit 2011 Martin Roth
Kommandanten
1877 – 1881 nicht bekannt
1882 – 1892 Fr. Xaver Kapfhammer
1892 – 1893 Johann Steidler
1893 – 1901 Friedrich Greckl
1901 – 1910 Johann Ostermeier
1910 – 1919 Georg Hehenberger
1919 – 1922 Ludwig Gritscher
1922 – 1933 Anton Hamburger
1933 – 1940 Josef Wurmsam
1940 – 1948 Michael Rappold
1948 – 1950 Fritz Rappold
1950 – 1956 Josef Stockl
1956 – 1958 Ignaz Ostermaier
1958 – 1975 Nikolaus Nitzl
1975 – 2007 Martin Loidl